Dr. Grubers versunkene Welt.


Dr. Grubers versunkene Welt.

Rudolf W. Dellmour.

Cover

Liebe Leserinnen und Leser,

Selten hat mich ein Buch so gefesselt wie dieses. An einigen Stellen hat mich der Stil an Kafka erinnert, dann wieder an Edgar Allan Poe. Verrückt, mögen Sie vielleicht denken, den unterschiedlicher können die Stile eigentlich gar nicht sein. Und doch…

Poe versteht es wie kein anderer, banale Dinge oder Personen, ja selbst Gesichter über viele Seiten hinweg zu beschreiben und dabei die Spannung immer weiter aufzubauen. So ähnlich empfand ich es an vielen Stellen, wenn „Dr. Gruber“ die Ergebnisse seiner Forschungen beschreibt. Die (lange Zeit im dunklen liegenden) Geheimnisse des Schlosses wiederum erinnerten mich an Kafka, der in seinem Roman „der Prozess“ ähnliche Stilmittel anwendet. Ich habe das Buch immer nur ungern aus der Hand gelegt, wenn ich (aus welchen Gründen auch immer) nicht weiterlesen konnte.

Ob es eine breite Leserschaft findet, wage ich nicht zu beurteilen. Wer aber an wirklich guter Literatur Interesse hat, wird dieses Buch lieben. Es ist wissenschaftliches Werk, Krimi, Roman und Erzählung zugleich und auf jeder Seite interessant und spannend. Man hätte sich ein glücklicheres Ende gewünscht, weil einem der Dr. Gruber letztlich mit all seiner Skurrilität ans Herz gewachsen ist. Das hätte der Geschichte aber geschadet, denn dann wäre es eben „nur“ ein Roman gewesen. So aber ist es ein Buch, das den Leser erschüttert über die menschlichen Abgründe zurücklässt, denn letztlich waren die „braven“ Dorfbewohner genauso menschlich verdorbene Wesen, wie die Meierhofbewohner, deren Rolle sich erst gegen Ende der Geschichte erschließt. » Weiterlesen