Theodor Storm – der Schimmelreiter.


Theodor Storm – der Schimmelreiter.

Ein Klassiker der Spitzenklasse!

Liebe Leserinnen und Leser,

ich mag so 12 oder 13 Jahre alt gewesen sein als ich mit meinem Vater und meinem jüngeren Bruder die Ferien in einem kleinen Dorf der Lüneburger Heide (Glüsingen) verbrachte. Es war eine alte Tradition, dass unser Vater uns am Abend, vor dem Schlafengehen etwas vorlas. Dabei achtete er streng darauf, uns „gute Literatur“ schmackhaft zu machen, was sicher nicht ganz leicht war. Meine Helden hießen damals Tarzan, Winnetou und Old Shatterhand. Ich bin nicht ganz sicher aber ich glaube auch schon die ersten Groschenromane aus dem Bastei Verlag gelesen zu haben. Diese Helden hießen Jerry Cotton und Kommissar X. Von Theodor Storm hatte ich vielleicht schon mal in der Schule gehört aber er war mir bis dahin nicht wichtig. So kamen wir in den Genuss, den Schimmelreiter von Theodor Storm kennenzulernen. Mein Vater verstand es, spannend zu erzählen und so waren wir von dieser Novelle doch sehr gefesselt. Nun, fünfzig Jahre später, ist mir dieses Buch wieder aufgefallen und ich habe es auf meinen Kindle geladen. Das ganz Erstaunliche ist, dass diese Geschichte nichts aber wirklich gar nichts von ihrer Faszination verloren hat. Ich war, wie damals als Kind, von der ersten bis zur letzten Seite vom Leben des Hauke Haien gefesselt. Aus diesem Grunde möchte ich Ihnen diesen Klassiker ans Herz legen. Die etwas veraltete Sprache, die Theodor Storm verwendet, tut der Handlung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil, sie gehört zu dieser Novelle wie das Salz in der Suppe. » Weiterlesen

Dr. Grubers versunkene Welt.


Dr. Grubers versunkene Welt.

Rudolf W. Dellmour.

Cover

Liebe Leserinnen und Leser,

Selten hat mich ein Buch so gefesselt wie dieses. An einigen Stellen hat mich der Stil an Kafka erinnert, dann wieder an Edgar Allan Poe. Verrückt, mögen Sie vielleicht denken, den unterschiedlicher können die Stile eigentlich gar nicht sein. Und doch…

Poe versteht es wie kein anderer, banale Dinge oder Personen, ja selbst Gesichter über viele Seiten hinweg zu beschreiben und dabei die Spannung immer weiter aufzubauen. So ähnlich empfand ich es an vielen Stellen, wenn „Dr. Gruber“ die Ergebnisse seiner Forschungen beschreibt. Die (lange Zeit im dunklen liegenden) Geheimnisse des Schlosses wiederum erinnerten mich an Kafka, der in seinem Roman „der Prozess“ ähnliche Stilmittel anwendet. Ich habe das Buch immer nur ungern aus der Hand gelegt, wenn ich (aus welchen Gründen auch immer) nicht weiterlesen konnte.

Ob es eine breite Leserschaft findet, wage ich nicht zu beurteilen. Wer aber an wirklich guter Literatur Interesse hat, wird dieses Buch lieben. Es ist wissenschaftliches Werk, Krimi, Roman und Erzählung zugleich und auf jeder Seite interessant und spannend. Man hätte sich ein glücklicheres Ende gewünscht, weil einem der Dr. Gruber letztlich mit all seiner Skurrilität ans Herz gewachsen ist. Das hätte der Geschichte aber geschadet, denn dann wäre es eben „nur“ ein Roman gewesen. So aber ist es ein Buch, das den Leser erschüttert über die menschlichen Abgründe zurücklässt, denn letztlich waren die „braven“ Dorfbewohner genauso menschlich verdorbene Wesen, wie die Meierhofbewohner, deren Rolle sich erst gegen Ende der Geschichte erschließt. » Weiterlesen